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LYME-BORRELIOSE

Diagnostische Hinweise und Richtlinien für die Therapie

Dr. med. Joseph J. Burrascano, Jun.

139 Springs Fireplace Road
East Hampton, N.Y. 11937, USA

11. Ausgabe
Copyright Oktober 1996

Anmerkungen des Übersetzers

Bitte beachten, daß Joseph Burrascano die neueren Ausgaben gegenüber der 11. unter anderem um wichtige Informationen zur Koinfektion (Ehrlichiosis und Babesiosis), zu zystischen Formen und zu B. burgdorferi Neurotoxinen ergänzt hat.

Die gegenwärtig neueste Ausgabe (im Juli 2014) ist die 16., October 2008, im Cache, (deutsche Übersetzung -im Cache)

Eine frühere Ausgabe dieses Essays ist:
Joseph J. Burrascano, Jr., M.D.
Lyme Disease
Seiten 140-143 in
Conn's Current Therapy - Latest Approved Methods of Treatment for the Practicing Physician
W.B.Saunders Company, Harcourt Brace & Company
Philadelphia, 1997.

Übersetzung und Zusätze in ( )
Dr. Joachim Gruber


(Um Ihnen den Zugang zu anderen Teilen dieser Website zu erleichtern, habe ich Links eingefügt, von welchen ich glaube, daß sie die hier angesprochenen Themen weiter ausführen. Wenn Sie diesen Aufsatz auf Ihren Rechner laden, kopieren Sie daher auch auf die viele Links zeigen.

Dr. Burrascano hat sich zu einzelnen Themen detaillierter auf dem Lyme Disease Symposium in Kalifornien 1994 geäußert.

Siehe auch

Joachim Gruber)

INHALT

EINLEITUNG

HINTERGRUND-INFORMATION

DIAGNOSTISCHE HINWEISE

THERAPEUTISCHE RICHTLINIEN BEHANDLUNGSKLASSEN ERGÄNZENDE THERAPIE

SICHERHEIT

NAHRUNGSERGÄNZUNGEN BEI CHRONISCHEM VERLAUF

EMPFEHLUNGEN ZUR REHABILITATION

REHABILITATIONSPROGRAMM FÜR BORRELIOSE-PATIENTEN

PILZINFEKTIONEN

PATIENTEN-INFORMATION

ANHANG LITERATUR-EMPFEHLUNGEN


EINLEITUNG

Die nun vorliegende 11. Ausgabe der Richtlinien. wurde gegenüber der vorhergehenden völlig überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht. Sie wurde auf der Grundlage der Ausgabe des Vorjahres erstellt, so daß meine Stammleser sich schnell zurechtfinden können.

In der Einleitung der letzten Ausgabe war die Rede davon, daß Diagnostik und Therapie in ein neues Stadium getreten sind. Anfängliche, noch grobe Verfahrensweisen wurden durch neuere ersetzt, die auf besserem Kenntnisstand, mehr Erfahrung und der Anwendung des gesunden Menschenverstands beruhen. Damit erweiterte sich die Liste der Syndrome, die man der Borreliose zuschreiben kann, und neue Behandlungsempfehlungen hinsichtlich Medikament und Dosierung entwickelten sich.

sind alle bestätigt worden. An all dem hat sich nichts geändert. Neu hinzugekommen sind in dieser Ausgabe verbesserte diagnostische Tests, eine überarbeitete diagnostische Vorgehensweise, eine aktualisierte Liste von Symptomen, neue Anwendungen älterer Antibiotika und neue Ansätze zur Symptomanalyse und Behandlung.

Zu den neueren Entwicklungen gehört,

Das Konzept einer "therapeutischen Allianz" zwischen Betreuer und Patient muß in seiner Bedeutung für der Behandlung der Lyme-Borreliose betont werden. Das heißt, daß

der Patient muß

Dabei muß er sich darüber im klaren sein, daß trotz all unserer Anstrengungen der diagnostische und therapeutische Erfolg nie völlig gesichert ist.

Das Ärzteteam

Ich hoffe, Sie finden das folgende Lesematerial hilfreich und interessant.
 
 

HINTERGRUND-INFORMATION

Die Lyme-Borreliose wird aufgrund klinischer Beschwerden diagnostiziert, denn es gibt derzeit keinen Test, der definitiv eine Borreliose bestätigen bzw. eine Aussage darüber erlauben würde, ob eine Borrelieninfektion Ursache für bestimmte Symptome eines Patienten ist. Das gesamte klinische Bild muß in Betracht gezogen werden, ebenso wie die Suche nach Begleitumständen und alternativen Diagnosen sowie nach anderen Ursachen für Teilbereiche der vorgebrachten Beschwerden. Oftmals besteht ein wesentlicher Teil der Diagnostik bei Patienten im generalisierten Spätstadium darin, andere Erkrankungen auszuschließen und sich ein Bild über das Ausmaß der Schädigungen zu verschaffen, die eine eigene Bewertung und Behandlung erfordern köten.

Borrelia burgdorferi (Bb) enthält Beta-Laktamasen, die einigen Stämmen möglicherweise eine Resistenz gegenüber Cephalosporinen und Penicillin verleihen. Das ist offensichtlich ein langsam arbeitendes Enzymsystem, und es kann mittels höherer oder  längerdauernder Antibiotikakonzentrationen überwunden werden, insbesondere wenn sie mit Dauerinfusionen (Cefotaxim) oder durch Depotpräparate (Benzathin-Penicillin) aufrechterhalten werden. Dennoch, einige Fälle von Behandlungsversagen unter Penicillinen und Cephalosporinen treten auf und haben auf Sulbactam und Vancomycin reagiert, die beide an anderen Zellwandbausteinen ansetzen als Penicillin.

Es ist nun belegt (siehe z.B. Mikrobiologie der Borrelia burgdorferi (25)), daß

Es existieren verschiedene Stämme von Bb, Eine vegetative Endokarditis ist in der Regel mit der Borreliose vergesellschaftet, doch kann sie so dezent sein, daß sie nicht mit Hilfe einer Echokardiographie dargestellt werden kann. Dies ist zu beachten, wenn Patienten mit Herzgeräuschen untersucht werden, da darin der Grund liegen könnte, weshalb einige Patienten sogar nach langer Antibiotikaeinnahme immer wieder einen Rückfall erleiden.

Ein wiederholtes Versagen der Therapie sollte den behandelnden Arzt auch an das Vorliegen einer Immunschwäche denken lassen, die ansonsten nicht zutage tritt. Diese Immunschwäche sollte dann behandelt werden.

Drei Faktoren machen ein Behandlungsversagen - unabhängig von der Art der Therapie - wahrscheinlich:

Wie aus Obigem zu ersehen ist, ist die Behandlung der Lyme-Borreliose schwierig. Daher sollte man zunächst eine Behandlung wählen, die unter den gegebenen Umständen angemessen ist, und sie im Laufe der Zeit je nach Wirksamkeit modifizieren. Man kann im voraus nicht bestimmen, welche der mannigfachen Beschwerden sich unter den gegebenen Umständen durch weitere Antibiotikagaben bessern werden und welche unveränderlich bleiben werden. Es gibt keinen Test, der das Maß der Genesung oder das Ansprechen auf die Behandlung angeben kann, und es gibt keinen Test, der herausfinden kann, ob eine Heilung möglich ist.

Es ist daher lebenswichtig, daß man Methoden entwickelt wie


 

DIAGNOSTISCHE HINWEISE

Da Borreliose-Tests nicht verläßlich sind, muß die Diagnose aufgrund der klinischen Erscheinungen erfolgen, Labortests decken dabei nur einen Teilbereich ab. Beachtet werden sollten Große Anstrengungen müssen unternommen werden, andere Erkrankungen auszuschließen, denn die Lyme-Borreliose ist oftmals eine Ausschlußdiagnose.
 

Erythema migrans

Ein Erythema migrans (EM) sichert die Diagnose. Es ist jedoch nur in weniger als der Hälfte der Fälle vorhanden. Selbst dann wird es oft nicht bemerkt. Es besteht aus einer zentrifugal sich ausbreitenden Rötung ("Wanderröte", Anm. d. Übers.), die leicht erhaben und überwärmt ist. Manchmal sticht oder juckt sie. Sie tritt 4 Tage bis mehrere Wochen nach dem Stich auf, mit oder ohne begleitende Allgemeinsymptome. Mehrfache Erytheme kommen in weniger als 10 % der Fälle vor und kennzeichnen einen generalisierten Verlauf. Manche Erytheme verlaufen atypisch, dann sind Hautbiopsien hilfreich. Wenn in der Mitte Geschwüre oder Bläschen auftreten, ist dies ein Hinweis auf eine gemischte Infektion, an der andere Keime beteiligt sind.

Bei serologischen Tests (ELISA, IFT, Western-Blot etc.) erwartet man frühestens einige Wochen nach einem Zeckenstich positive Ergebnisse. Tritt ein EM auf, sollte man daher die Laborergebnisse nicht abwarten (sie zeigen wahrscheinlich zu solch frühem Krankheitszeitpunkt (siehe J.D. Bleiweiss's Essay zu Krankheitsstadien) noch keine Reaktion), sondern muß sofort mit der Therapie beginnen, denn bei frühzeitiger Behandlung sind die Erfolgschancen noch am größten. In der Tat verzichten viele erfahrene Kliniker unter diesen Umständen sogar auf einen Borreliose-Test.
 

Erkennung einer späten Erkrankung

Der Western-Blot zeigt an, welche Antikörper reagieren. Die 41 KD-Bande tritt als erste auf, kreuzreagiert jedoch mit Treponema pallidum und einigen anderen Spirochäten. Die 18, 23-25 (Osp C), 31 (Osp A), 34 (Osp B), 39, 83 und 93 KD-Banden sind am spezifischsten, erscheinen jedoch erst später oder auch gar nicht. Man benötigt zur Diagnose zumindest die 41 KD- und eine weitere der spezifischen Banden. Die 55, 60, 66 und 73 KD-Banden sind nicht spezifisch und ohne diagnostischen Wert.

Obwohl Tests auf Antigene wie die neuerdings verfügbare PCR hochspezifisch sind, ist deren Sensitivität gering, möglicherweise unter 30 %. Dies rührt daher, daß Bb eine Infektion in tiefliegendem Körpergewebe verursacht und nur zeitweilig in Körperflüssigkeiten gefunden wird. Deshalb sammelt man mehrere Proben, um eine höhere Ausbeute zu erzielen, ähnlich wie bei Blutkulturen zur Endokarditis- oder bei Stuhlproben zur Wurm- oder Parasitendiagnostik, usw. Der Patient darf vor dem Test mindestens 6 Wochen lang keine Antibiotika eingenommen haben. Der Antigen-capture-Test kann mit Urin, Liquor und Gelenksflüssigkeit durchgeführt werden, die PCR mit Blut (am besten mit Leukozytenmanschette), Urin, Liquor und anderen Körperflüssigkeiten einschließlich der Muttermilch sowie mit Gewebeproben.

Lumbalpunktionen können nicht routinemäßig empfohlen werden, da ein negatives Ergebnis die Borreliose nicht ausschließt. Borrelien-Antikörper im Liquor können nur bei 20 % der Patienten mit Spätborreliose gefunden werden. Daher empfiehlt sich eine Lumbalpunktion nur bei Patienten, die deutliche neurologische Symptome (z.B. neurologische Komplikationen, siehe auch Mitteilungen des IGeneX-Labors, d. Übers.) haben, speziell dann, wenn sie seronegativ sind oder nach Therapieende noch an schweren Symptomen leiden. Ziel dieser Untersuchung ist es, andere Erkrankungen auszuschließen und die Gegenwart von Bb-Antigenen zu bestätigen. Besonders wichtig ist, eine Erhöhung des Liquoreiweißes und der mononukleärer Zellen festzustellen, da dann eine agressivere Therapie erforderlich würde. Ferner ist der Öffnungsdruck zu prüfen, der erhöht sein und zu Kopfschmerzen führen kann, insbesondere bei Kindern.

Dutzende an forderster Front praktizierende Ärzte trugen dazu bei, eine Liste diagnostischer Kriterien auszuarbeiten, die für den klinisch tätigen Arzt brauchbar sind. Diese Zusammenstellung hat sich als äußerst nützlich nicht nur für den Kliniker, sondern auch für Drittmittelgeber und Gutachterausschüsse erwiesen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, daß die Kriterien, die von den Centers of Disease Control veröffentlicht wurden, lediglich für öffentliche Erhebungen und nicht für die Diagnostik bestimmt sind.

Diagnostische Kriterien der Lyme-Borreliose

Kriterium _____________________________________________PUNKTWERT
Zeckenexposition in einem Endemiegebiet_____________________________1

Positive Anamnese und Borreliose-typische Symptome
(eine Krankheitsgeschichte, die mit Borreliose im Einklang steht)____________2

Borreliose-typische systemische Symptome

(andere Diagnosen ausgeschlossen):

Ein Organsystem betreffend (z.B. Monarthritis)_________________________1

Zwei oder mehr Organsysteme betreffend
(z.B. Monarthritis und Fazialisparese)_________________________________2

Erythema migrans (vom Arzt bestätigt) ________________________________7

Acrodermatitis chronica atrophicans (durch Biopsie bestätigt)_______________7

Positive Serologie________________________________________________3

Serokonversion bei gepaarten Seren_____________________________________4

Mikroskopische Gewebe-Untersuchung (Silberfärbung)___________________________________3

Mikroskopische Gewebe-Untersuchung (monoklonale Immunfluoreszenz)_____________________4

Kultur positiv ___________________________________________________4

Bb-Antigen gefunden ________________________________________________4

Bb-DNA/RNA gefunden _____________________________________________4

Diagnose "Lyme-Borreliose" bei

7 oder mehr Punkten: sehr wahrscheinlich,

5-6 Punkten: möglich,

4 oder weniger Punkten: unwahrscheinlich.

Ich empfehle, daß Sie im Fall der Verwendung dieser Kriterien angeben: Lyme-Borreliose unwahrscheinlich, Lyme-Borreliose möglich oder Lyme-Borreliose wahrscheinlich, basierend auf folgenden Kriterien: .... (und nun führen Sie die Kriterien auf).

Checkliste der Symptome

Die folgende Liste ist nicht als diagnostisches Werkzeug gedacht, sondern sollte die Sprechstunde gezielt ausrichten. Beschwerden, die bestimmten Organsystemen zugerechnet werden, stehen untereinander, um eine multisystemische Beteiligung besser hervorzuheben.

NAME: ............................................ DATUM: ...................

Risikoprofil (Bitte ankreuzen)

Haben Sie als Teil Ihrer Symptome irgendeines der folgenden gehabt?

    Ja Nein
1. Nicht erklärliches Fieber, Schwitzen, Frieren J N
2. Nicht erklärliche Gewichtsveränderung (Verlust oder Zunahme) J N
3. Erschöpfung, Müdigkeit J N
4. Nicht erklärlicher Haarausfall J N
5. Geschwollene Lympfknoten J N
6. Halsschmerzen J N
7. Schmerzen in den Hoden / den Leisten J N
8. Nicht erklärliche Unregelmäßigkeit der Menstruation  J N
9. Nicht erklärliche Milch-Produktion (Lactation) J N
10. Empfindliche Blase oder Blasen-Funktionsstörung J N
11. Sexuelle Funktionsstörung oder Libido-Verlust J N
12. Magenbeschwerden J N
13. Veränderte Stuhlgewohnheiten (Verstopfung, Durchfall) J N
14. Schmerzen des Brustkorbs oder Wundgefühl über den Rippen  J N
15. Kurzatmigkeit, Husten J N
16. Herzklopfen, Herzstolpern, Block im Herzreizleitungssystem J N
17. Herzgeräusche oder Herzklappen-Prolaps in der Vergangenheit J N
18. Gelenk-Schmerzen oder -Schwellung (in welchen Gelenken?) J N
19. Steifheit der Gelenke, des Nackens oder des Rückens  J N
20. Muskel-Schmerzen oder -Krämpfe J N
21. Zucken im Gesicht oder von anderen Muskeln J N
22. Kopfschmerz J N
23. Knacken oder Knarren im Nacken, Nacken-Steifheit  J N
24. Kitzeln, Taubheit, Brennen oder Stiche J N
25. Gesichtslähmung (Bell's Palsy) J N
26. Augen/Sehvermögen: Doppelsehen, Schleiersehen, Schmerzen, verstärkte Mouches Volantes (Mücken-Sehen) J N
27. Ohren/Hören: Summen, Klingen, Ohrenschmerzen  J N
28. verstärkte Reisekrankheit, Schwindel, Gleichgewichtsstörung  J N
29. Benommenheit, Verwirrtheit J N
30. Zittern (tremor) J N
31. Verwirrtheit, Schwierigkeiten beim Denken J N
32. Schwierigkeiten beim Konzentrieren oder Lesen J N
33. Vergeßlichkeit, schlechtes Kurzzeitgedächtnis J N
34. Desorientiertheit: Verirren, Laufen zu falschen Orten J N
35. Schwierigkeiten beim Sprechen oder Schreiben J N
36. Stimmungsschwankungen, Gereiztheit, Depressionen J N
37. Gestörter Schlaf: zu viel, zu wenig, frühes Erwachen J N
38. Verstärkte Symptome oder schlimmerer Kater nach Alkohol-Genuß J N

THERAPEUTISCHE RICHTLINIEN

Allgemeine Richtlinien
Hinweis des Übers:
Eine medizinisch-mathematische Basis hierzu ist in " Burrascano's Guidelines and Immune Response Modeling" dargestellt.

Sind Borrelien in den Blutkreislauf gelangt, verteilen sie sich rasch über den gesamten Körper. Im Zentralnervensystem findet man sie beispielsweise schon nach zwölf Stunden. Daher muß bereits zu frühem Zeitpunkt der Infektion ein Antibiotikum in voller Dosis gegeben werden, das in alle Gewebe in Konzentrationen eindringt, die angemessen sind, um auf den Organismus bakterizid zu wirken.

Es ist nachgewiesen worden, daß je länger ein Patient an Lyme krank ist, bevor er die erste deutliche Therapie erfährt, umso

Um alle aktiven Symptome zum Verschwinden zu bringen und ein Rückfall zu verhindern - insbesondere bei verschleppten Infektionen-, muß die Behandlung eine lange Zeit fortgesetzt werden, da die Spirochäte Wird die Behandlung abgebrochen, bevor alle Symptome einer aktiven Infektion verschwunden sind, bleibt der Patient krank und wird möglicherweise wiederum Rückfälle erleiden. Da alle Patienten unterschiedlich auf die Therapie ansprechen, muß sie individuell ausgerichtet werden. Es ist nicht ungewöhnlich, daß bei einer über Jahre bestehenden Borreliose das Ende der Therapie nicht vorherzusagen ist. In der Tat benötigen einige Patienten eine andauernde Erhaltungstherapie, um beschwerdefrei zu bleiben.

Man beobachtet, daß Symptome in Zyklen alle vier Wochen ausbrechen. Man meint, daß das den Zell-Zyklus des Organismus darstellt, wobei die Wachstumsphase einmal im Monat auftritt. Da Antibiotika Bakterien nur in ihrer Wachstumsphase abtöten, ist die Therapie so angelegt, daß sie wenigstens einen ganzen Generationszyklus umfaßt. Deshalb sollte die minimale Behandlungsdauer wenigstens vier Wochen sein. Sind die Antibiotika wirksam, lassen Stärke und Dauer dieser Ausbrüche nach. Gerade diese monatlich wiederkehrenden Beschwerden deuten darauf hin, daß lebende Organismen noch vorhanden sind und die antibiotische Therapie fortgesetzt werden sollte. (Anmerkung des Übersetzers: Der Versuch einer ausführlicheren Interpretation der Vorgänge und deren Anwendung auf die Steuerung der Therapie findet sich in J. Gruber, "Evaluation of the long-term inflammation in neuroborreliosis").

Bei Behandlung ist es üblich, daß Symptome in der vierten Woche ausbrechen, dann alle weiteren vier Wochen, bis die Borrelien nicht mehr aktiv sind. Dies stellt vermutlich Herxheimer-ähnliche Reaktionen dar, (die auftreten,) wenn Borrelia burgdorferi in ihre verletzbare Wachstumsphase eintritt. Aus nicht bekannten Gründen tritt die schlimmste am Ende der vierten Behandlungswoche auf.

Alle Patienten müssen täglich ihre Symptome sorgfältig notieren, um uns zu helfen, die Wirkung der Behandlung zu beurteilen, das Vorhandensein des klassischen Vierwochenzyklus wahrzunehmen, sowie das Ende der Behandlung festzulegen. Denken Sie daran, daß gegenwärtig kein Test eine Heilung bestimmen kann. Daher spielen sorgfältige Nachuntersuchungen eine wichtige Rolle bei der Behandlung der Borreliose.
 

Informationen zur Therapie

Es gibt kein universell wirksames Antibiotikum zur Behandlung der Lyme-Borreliose. Das gewählte Medikament und die verschriebene Dosierung ist von Patient zu Patient aus vielfältigen Gründen unterschiedlich. Eine Rolle spielen dabei Alter, Gewicht, erreichte Konzentratonen im Blut, Magen-Darmverträglichkeit und Medikamentenintoleranz. Die Dosierungen, die sich klinisch als wirksam erwiesen haben, sind oftmals höher als die in der älteren Literatur empfohlenen. Dies beruht darauf, daß Hintergrundinformation und Belege für die folgenden Empfehlungen sind in der empfohlenen Literatur und im Anhang zu finden.

Antibiotika

Es gibt vier verschiedene Arten von Antibiotika, die zur Behandlung der Borreliose verwendet werden.

Tetracycline, einschließlich Doxycyclin und Minocyclin, wirken bei üblicher Dosierung bakteriostatisch, und Therapieversagen bei Früh- wie bei Spätborreliose sind üblich, wenn nicht hohe Konzentrationen im Blut erreicht werden. Allerdings sind die (dazu nötigen, d. Übers.) hohen Dosen schwer verträglich.

Penicilline wirken bakterizid. Cephalosporine sind nützlich, doch müssen sie von fortgeschrittener Generation sein: Makrolide Weitere Antibiotika mit nachgewiesener in-vitro-Wirksamkeit wurden erfolgreich bei der Behandlung von Borreliose-Patienten eingesetzt (insbesondere Metronidazol (Flagyl), d. Übers.). Sie werden im Zusammenhang weiter unten aufgeführt.
 
 

Meßprogramm bei der Therapie

Der Blutspiegel des Antibiotikums sollte immer wieder bestimmt werden, bis die verträgliche Dosierung gefunden wurde, ferner dann, wenn größere Änderungen des Regimes erfolgen. Bei der parenteralen Therapie sollten das Blutbild und die Leberwerte mindestens alle zwei Wochen kontrolliert werden, ebenso während des Aufflackerns der Symptome. Zusätzlich sollte einmal im Monat der Urin kontrolliert und die Prothrombinzeit bestimmt werden.

Wahl der Antibiotika

ORALE THERAPIE

Wenn ein mit einem * versehenes Antibiotikum verwendet wird, seine Konzentration im Blut stets kontrollieren und seine Dosierung so wählen, daß

Entsprechend müssen die unten angegebenen Dosierungen gegebenenfalls erhöht werden (s. auch minimale Hemmkonzentration, d. Übers.).

*Amoxicillin:

*Doxycyclin: Wenn die Blutspiegel bei der gerade noch verträglichen Dosis zu niedrig liegen, ist eine parenterale Gabe notwendig.

*Cefuroxim-axetil: Orale Alternative, wenn Amoxicillin und Doxycyclin versagen. Angezeigt bei Erythema migrans, wenn zusätzlich mit anderen Hautkeimen infiziert.

Tetracyclin: Erythromycin: Nicht empfohlen, geringes Ansprechen.

Azithromycin:

Clarithromycin: Augmentin (500 mg Amoxicillin und 125 mg Clavulansäure, Anm. d. Übersetzer): Chloramphenicol: Nicht empfohlen, da nicht getestet und möglicherweise toxisch.
 

PARENTERALE THERAPIE

Ceftriaxon: Das Risiko der Ansammlung von Strömungsbehinderungen im Gallenweg (biliäres Sludge-Phänomen) kann durch Therapiepausen vermindert werden, z.B. indem an 5 aufeinanderfolgenden Tagen einer Woche infundiert wird.

Cefotaxim: In der Wirksamkeit vergleichbar mit Ceftriaxon, jedoch keine Gallenweg-Komplikationen. *Doxycyclin: Erfordert einen zentral liegenden Katheter, da es kaustisch wirkt. Überraschend gut wirksam, da vermutlich höhere Konzentrationen im Blut erreicht werden, wenn es parenteral verabreicht wird. Immer Konzentrationen im Blut kontrollieren. Penicillin G: Nur gering wirksam und nicht empfohlen.

Benzathin-Penicillin: Überraschend gut wirksame intramuskuläre Alternative zur oralen Therapie. Erfordert möglicherweise eine niedrigere anfängliche Dosierung, da ernstere und verzögerte (nach 6 und mehr Wochen) Herxheimer-artige Reaktionen beobachtet wurden.

Kaum untersucht, jedoch gelegentlich erfolgreich:

Vancomycin: Nach Beobachtung eines der besten Medikamente zur Behandlung der Borreliose, doch beschränkt die wahrscheinliche Toxizität den Einsatz. Es ist ein perfekter Kandidat für eine gepulste Therapie, welche diese Besorgnisse minimiert. Verabreichung in Standarddosierung; Blutspiegel müssen kontrolliert werden.

Imipenem: Ähnlich in seiner Wirksamkeit wie Cefotaxim. Kann wirksam sein, wenn Cephalosporine versagt haben. Muß alle 6-8 Stunden gegeben werden.

Cefuroxim: Wirksam, jedoch nicht nachweislich besser als Ceftriaxon oder Cefotaxim.

Ampicillin: i.v.: Wirksamer als Penicillin G. Alle 6 Stunden
.
 

BEHANDLUNGSKLASSEN

Prophylaxe für Risikoexponierte

Zeckenstich

Eingebohrte Zecke, ohne Anzeichen oder Symptome einer Borreliose (s. Anhang).
Entscheiden Sie sich für eine Behandlung abhängig Zeckenstiche mit hohem Risiko werden wie folgt behandelt:
  1. Erwachsene: orale Therapie für 21 Tage.
  2. Schwangere:
    • Amoxicillin 1 g alle 6 Stunden für 6 Wochen. Test auf Babesia und Ehrlichia.
    • Alternativ Cefuroxim-axetil 1 g alle 12 Stunden für 6 Wochen.
  3. Junge Kinder: Orale Therapie für 21 Tage.

Früher Zeitpunkt, örtlich begrenzt

Einzelnes Erythema migrans, keine Symptome in der Befindlichkeit:
  1. Erwachsene und Kinder: orale Therapie für 6 Wochen.
  2. Schwangere:

Über den Körper ausgebreitete Krankheit

Mehrfache Läsionen, Symptome in der Befindlichkeit, Erkrankung der Lymphknoten oder irgendein anderes Anzeichen für die Ausbreitung.

Andere Zeiteinteilung für eine antibiotische Therapie

Rezidiv - schwer beeinflußbare Erkrankung


 

ERGÄNZENDE THERAPIE

Bei allen Lyme-Patienten empfohlen Wenn benötigt, insbesondere in schwereren Fällen, verordnen Kontraindiziert (nicht angezeigt oder erlaubt, d. Übers.) sind
 

SICHERHEIT

Die Erfahrung aus ungefähr einem Jahrzehnt in der Behandlung Tausender von Patienten mit Lyme hat bewiesen, daß eine Therapie wie oben beschrieben im allgemeinen gut vertragen wird, auch wenn sie sehr intensiv ist. Die am häufigsten beobachtete Nebenwirkung ist eine Allergie auf Probenecid, ferner eine Überwucherung mit Candida. Diese sind im allgemeinen leicht erkennbar und gut zu behandeln. Der Beginn einer Clostridium-difficile-Toxin (Schadstoff-) Erzeugung wird am häufigsten bei Ceftriaxon beobachtet, kann aber auch bei jedem anderen oben genannten antibiotischen Regime auftreten. Der regelmäßige Verzehr von Zubereitungen mit Milchsäurebakterien scheint hilfreich bei der Kontrolle einer durch Hefepilze oder Antibiotika verursachten Kolitis zu sein. Wenn diese Hinweise beachtet werden, sind auch die Fälle von Clostridium-difficile selten.

Zentrale Katheter, die peripher gelegt sind, sollten, falls irgendwelche Probleme auftauchen, sicherheitshalber herausgezogen werden. Versuche, die Zugänge mit Urokinase offen zu halten, sind meist nicht erfolgreich und vielleicht nicht sicher.

Bitte weisen Sie Patienten, die Tetracycline einnehmen, auf die Empfindlichkeit der Haut und Augen gegen Sonnenlicht hin und wie sie sich vor Sonnenlicht schützen können. Wird Doxycyclin parenteral verabreicht, frieren Sie die Lösung nicht vorher.

Jahre der Erfahrung mit chronischen antibiotischen Therapien bei anderen Erkrankungen einschließlich rheumatischem Fieber, Akne, rezidivierender Otitis, rezidivierender Zystitis, Asthma, Bronchiektasen etc. hat keine schwerwiegenden Folgen aufgrund einer solchen Medikamenten-Behandlung aufgedeckt. Tatsächlich sind die Folgen einer unbehandelten und chronisch persistierenden Infektion mit Borrelien weit schwerer als die möglichen Folgen dieser Therapie.
 
 

NAHRUNGSERGÄNZUNGEN BEI CHRONISCHEM VERLAUF

Studien mit Patienten mit chronischer Borreliose oder Chronischem Müdigkeitssyndrom haben gezeigt, daß einige der Spätsymptome auf Zellschädigung und einen Mangel an verschiedenen essentiellen Nahrungsbestandteilen zurückzuführen sind. Doppelblinde, placebo-kontrollierte Studien und in einem Fall direkte Untersuchung von Biopsiematerial haben gezeigt, daß folgende Nahrungsergänzungen von Wert sind:

Essentielle Fettsäuren

Studien haben gezeigt, daß statistisch signifikante Besserungen bei wahrscheinlich sind, wenn essentiellen Fettsäuren regelmäßig eingenommen werden. Es gibt zwei große Klassen: Linol(en)- und Arachidonsäuren, die man aus Pflanzen- bzw. Fischöl gewinnt.

Es gibt viele pflanzlichen Quellen, man kann eine aus der folgenden Liste wählen:

Fischöl ist in Kapseln (z. B. Präparate mit 1 g Arachidonsäure) erhältlich.

Ich empfehle, täglich 4 Pflanzenöl- und 2 bis 4 Fischölkapseln mit der Hauptmahlzeit einzunehmen. Die Wirkung ist schon nach wenigen Tagen spürbar, doch stellt sich eine weitere Verbesserung erst nach längerer Zeit ein. Man sollte daher 3 bis 4 Monate lang die Einnahme fortsetzen.

Coenzym-Q-10

(Ubiquinon) Dies ist eine Vitamin-B-ähnliche Verbindung, unentbehrlich für jede Zelle. Mit einem Mangel werden eine schwache Funktion des Herzens, geringes Durchhaltevermögen und eine verminderte Abwehrkraft gegen Infektionen in Verbindung gebracht. Auf Grund von Studien an Gewebeproben empfiehlt man, daß ein Patient mit chronischer Borreliose 200 - 300 mg täglich einnehmen sollte, und zwar in zwei oder drei gleichen Dosen. Zu seinem richtigen Wirken im Körper muß Eisen und Vitamin C über einen Monat eingenommen werden. Ich empfehle, eine Feosol-Kapsel und wenigstens 500 mg Vitamin C zusammen einzunehmen.

Das Durchhaltevermögen und das allgemeine Wohlbefinden bessert sich erst nach einigen Wochen. Der Körper stellt sein eigenes Coenzym-Q-10 her, wenn die ursprüngliche Infektion unter Kontrolle ist, jedoch nur, wenn er durch intensives Körpertraining dazu angeregt wird. Man sollte daher diese Substanz so lange verabreichen, bis der Patient sich wohlfühlt und regelmäßig Sport treibt.

Vitamin-B

Studien aus den 50er Jahren haben den Bedarf einer Vitamin-B-Ergänzung bei Infektionen mit anderen Borrelien gezeigt. Neurologische Symptome bessern sich dadurch schneller. Ich empfehle 50 mg eines Vitamin-B-Komplexes täglich.

Multivitamine

Ich empfehle, zur Schlafenszeit wenigstens eine Multivitamin-Tablette von therapeutischer Stärke zu nehmen. Meine zur Zeit favorisierte Tablette ist die allgemein erhältliche Tablette von Centrum Silver.

Magnesium

Magnesium ist hilfreich bei Tremor, Muskelzuckungen, -krämpfen, -schmerzen, Herzstolpern und allgemeiner Schwäche. Es kann auch die Leistungskraft und das Wahrnehmungssystem positiv beeinflussen. Eine ungeklärte Hyperreflexie ist ein Hinweis auf Magnesiummangel.

Die besten Magnesiumquellen sind Magnesiumchlorid und Magnesiumoxid (400 mg einmal pro Tag). Kombinationen von Kalzium und Magnesium (Dolomit, d. Übers.) sind nicht wirksam, da sie schlecht resorbiert werden. In Extemfällen kann i.m. oder i.v.nötig werden.

Alle genannten Substanzen sind rezeptfrei in Drogerien oder Apotheken erhältlich.

EMPFEHLUNGEN ZUR REHABILITATION

Wenn man längere Zeit an einer Lyme-Borreliose leidet, ist der Körper allgemein geschwächt. Auch bei erfolgreicher Therapie erlangt man nicht die ursprüngliche körperliche Verfassung zurück, wenn man nicht aktiv an seiner Wiederherstellung arbeitet.

Im späten Stadium treten nämlich eine Reihe körperlicher Beeinträchtigungen auf:

Die Patienten verbringen infolge der extremen Müdigkeit und der Schmerzen am ganzen Körper außergewöhnlich viel Zeit im Bett und haben weit weniger körperliche Bewegung als vor Ausbruch der Krankheit. So beginnt eine Spirale des körperlichen Abbaus, die nur schwer zu bremsen ist.

Infolgedessen sind Lyme-Borreliose-Patienten unbeweglich, schwach und müde und haben eine schlechte Kondition. Das Risiko für eine koronare Herzerkrankung und einen Altersdiabetes steigt. Eine antibiotische Behandlung allein kann diese Auswirkungen nicht korrigieren. Daher ist es nötig, Physiotherapie zu verschreiben, wobei Häufigkeit und Intensität von der jeweiligen Verfassung des Patienten abhängen. Anschließend sollte mit einem sich langsam steigernden Trainingsprogramm begonnen werden.

Zu Beginn sollten beispielsweise Massage, Wärmeanwendung, TENS, MENS, Ultraschall usw. ausprobiert und ein energischer Umfang von Körperübungen unter Anleitung eines Physiotherapeuten durchgeführt werden. Das Ziel ist, daß der Patient sich insgesamt wohler fühlt, beweglicher wird und besser schlafen kann. Danach geht man zu Stretch- und einfachen isotonischen Übungen über, welche die Gelenkschmerzen verringern und die Beweglichkeit und die Kondition erhöhen. Schließlich sollte das Programm zu einem muskulären Aufbautraining ausgeweitet werden, idealerweise unter Aufsicht eines speziell ausgebildeten Übungsleiters. "Körperskulptur"-Kurse sind hierfür ideal. Aerobics ist erst zu empfehlen, wenn der Patient ganz genesen ist.

Gerade bei Borreliose-Patienten zahlt sich eine gesunde Lebensweise aus. Ich empfehle leichte, fettarme, qualitativ hochwertige Kost, geringstmögliche Mengen an Stärke und einfachen Kohlehydraten. Absolut kein Alkohol, Eliminierung von Koffein. Wenn zutreffend sollte ernsthaft unternommen werden, an Gewicht abzunehmen. Empfehlenswert sind Diätpläne für Arthritis-Patienten.

Rauchen muß unbedingt und sofort aufgegeben werden.

Falls schriftliche Anordnungen für die Physiotherapie zum Beginn des Programms gebraucht werden, gebe ich nun ein Beispiel für eine typische Verschreibung eines Lyme- Rehabilitationsprogramms.


REHABILITATIONSPROGRAMM FÜR BORRELIOSE-PATIENTEN

Name ______________________________________
Geburtsdatum _________________________________
Datum ________________________________________

Nehmen Sie bitte o.g. Patienten/Patientin in ein Therapieprogramm zur Rehabilitation von Lyme-Borreliose auf. Dieses Programm muß vorsichtig, individuell und stufenweise gestaltet werden. Es sollte zumindest anfangs einzeln und unter Aufsicht durchgeführt werden, um die größtmögliche Anleitung und Kontrolle zu gewährleisten. Wenn nötig, sollte mit klassischer Physiotherapie begonnen werden. Anschließend sollte man, wenn möglich, zu einem Konditionstraining übergehen, das den gesamten Körper beansprucht.

Therapieziele

(je nach der körperlichen Verfassung des Patienten sollte eines nach dem anderen angegangen werden) Sie können mich gern anrufen, wenn Sie die spezielle Situation des Patienten eingehender diskutieren möchten.

______________________________________________
(Unterschrift des Arztes)


PILZINFEKTIONEN

Bei Patienten mit einer Lyme-Borreliose kann es leicht zu einem überschießenden Wachstum von Hefepilzen kommen. Daher wäre es diesen Patienten anzuraten, täglich einen Becher Joghurt mit lebenden Kulturen zu essen und zusätzlich zwei Kapseln Milchsäurebakterien nach jeder Mahlzeit einzunehmen. Hier nun einige Vorschläge, wie man das Pilzwachstum in den Griff bekommen kann.

Mund

Ein beige Zungenbelag, schlechter Atem und Dysgeusia sind Zeichen einer Pilzinfektion. Der Patient muß beim Zähneputzen die Zunge ebenfalls mitbürsten und mit einem antiseptischen Mundwasser spülen. Da die Wirkung des Mundwassers von der Dauer des Einwirkens auf die Keime abhängt, sollte es während des Bürstens im Mund behalten werden.

Da Zucker ein idealer Nährboden für Hefe-Keime sind, sollten die Patienten einfache Kohlehydrate, Stärke, Obst und Säfte mindestens zwei Wochen lang meiden oder so lange, bis das Problem gelöst ist.

Mitunter sind verschreibungspflichtige Medikamente notwendig: Mycelex-Pastillen und Nystatin-Lösung sind nicht zu empfehlen, da sie große Mengen einfacher Zucker enthalten. Nystatin-Pulver wird mit Wasser angerührt, und mit dieser Lösung wird viermal am Tag der Mund gespült und schließlich hinuntergeschluckt (nach dem Essen und vor dem Schlafengehen).

(Es ist bekannt, daß, wer Statins nimmt, auch das Nahrungsergänzungsmittel Co-Q 10 nehmen muß. Co-Q 10 ist für richtiges Funktionieren des Mitochondriums nötig. J. Burrascano, 25.9.2002)

Gelegentlich können systemisch wirkende Antipilzmittel (Diflucan, Nizoral) nötig werden.

Die wirksamste (und drastischste) Behandlung (als letzte Zuflucht) ist die mit "Dakin's-Lösung" als Mundwasser. Diese besteht aus einem Teelöffel Haushaltsbleichpulver ("Clorox") in 1/8 l Wasser. Eine kleine Menge davon wird während des Bürstens im Mund behalten, dann ausgespuckt. Dies wiederholt man so lange, bis der Mund frei von Pilzen ist. Manchmal ist diese Prozedur alle paar Wochen nötig.

Nachdem man den Mund mit einem Antiseptikum gereinigt hat, sollte man sofort Joghurt essen oder Milchsäurebakterien als Lösung oder Kautablette einnehmen, um gesunde Bakterien wieder anzusiedeln. Die Keimzahl wird durch die Reinigung künstlich vermindert. Da Hefepilze Opportunisten sind, würden sie als erste wieder die Oberhand gewinnen. Sind jedoch bereits Joghurt- oder Milchsäurebakterien vorhanden, kann sich eine normale Bakterienflora eher etablieren und die Pilzinfektion zurückdrängen.

Magen-Darmtrakt

Sind Hefepilze in großer Überzahl vorhanden, werden die in der Nahrung enthaltenen einfachen Kohlenhydrate wie Zucker und Stärke in Säuren, Gas und Alkohol umgewandelt. Daraus resultieren Beschwerden wie Um eine Pilzinfektion des Magen-Darmtraktes auszuräumen, sollten Zunge und Mund als erstes davon befreit werden, so daß Pilze nicht mit jedem Schluck wieder in das System hineinkommen. Man sollte auf zu viel Süßigkeiten, Stärke, Früchte und Säfte zwei Wochen lang oder mehr verzichten, um den Hefekeimen keinen Nahrung zu bieten. Gewöhnlich sind systemische Pilzmittel nötig.

Vagina

Eine gelegentliche Pilzinfektion in diesem Bereich kann mit Cremes (Monistat) oder Suppositorien behandelt werden. Wenn es ein wiederkehrendes oder anhaltendes Problem darstellt, so rührt dies häufig von einer gleichzeitig vorhandenen Magen-Darminfektion her, die den Genitalbereich mit jedem Urinieren neu infiziert.. Daher muß diese Pilzinfektion wie oben beschrieben behandelt werden. Antimykotika (Monistat) für den Genitaltrakt sollten dann zwei Wochen lang zusätzlich angewendet werden.
 
 

PATIENTEN-INFORMATION
Vermeiden von Zeckenstichen - Entfernen von Zecken - Schutz vor Zeckenstichen

Garten

Holzstapel, Natursteinmauern und Futterstellen für Vögel sollten entfernt werden, da sie zeckentragende Kleintiere anziehen und damit das Infektionsrisiko erhöhen.

Insektizide

Auf dem Grundstück sollte "Damminix" ausgelegt werden, das sind Pappröhren, die insektizidgetränkte Wattebäusche enthalten. Diese Röhren verteilt man auf dem Grundstück unter Bäumen und Sträuchern. Mäuse, die die Schlüsselrolle in der Verbreitung der Lyme-Borreliose spielen, finden die Wattebäusche und bringen sie in ihre Gänge zurück, um sie als Nistmaterial einzusetzen. Dies vermindert die Zahl der Zecken in der engeren Umgebung erheblich. Leider kann es nach zwei Jahren zu einem erneuten Anwachsen der Zeckenpopulation kommen, wenn nämlich andere Kleintiere (z.B. Vögel, d. Übers.), die keine Wattebäusche einsammeln, zum Wirt für Zecken werden. Daher ist solch ein Mittel allein nicht ausreichend. Man sollte zusätzlich flüssige oder gekörnte Insektizide ausbringen.

Produkte für flächige Anwendung sind u.a. Dursban, Tempo und Sevin. Man erhält sie als Flüssigkonzentrat oder as Granulat. Flüssige Insektizide sollten in einem feinen Nebel versprüht werden, nicht als grobe Sprays. Diese Insektizide sollten in einem mindestens 1 m breiten Rasenstreifen um Bäume und Gebüsch herum ausgebracht werden. Ebenso sollten sämtliche Ziersträucher am Haus damit behandelt werden, die Kleinlebewesen als Lebensraum dienen. Der beste Zeitpunkt für das Ausbringen von Insektiziden ist das späte Frühjahr und im Frühherbst.

Kleidung

Wenn man lange Hosen trägt, sollte man die Hosenbeine in die Socken stecken. Auf diese Weise krabbeln Zecken, die auf Schuhe oder Socken gelangt sind, an der Außenseite der Hose nach oben, und die Wahrscheinlichkeit eines Stiches verringert sich dadurch. Helle Kleidung ist deswegen empfehlenswert, weil Zecken besser darauf zu erkennen sind. An glatten Stoffen, wie Plastik-Windjacken, können sich Zecken nicht so leicht festhalten. Sie sind daher Strickwaren oder Ähnlichem vorzuziehen.

Zeckenabweisende Substanzen, die Permethrin (Permanone, Permakill) enthalten, sprüht man vor dem Anziehen auf die Kleidung und läßt sie auch erst trocknen. Diese Substanzen nicht direkt auf die Haut aufbringen.

Zecken sind gegen Austrocknen sehr empfindlich. Daher ist zu empfehlen, die Kleidung nach einem Aufenthalt in einem zeckendurchseuchten Gebiet für einige Minuten in den Wäschetrockner zu stecken. Evtl. vorhandene Zecken werden dadurch abgetötet.

Haut

Insektenabweisende Mittel, die DEET enthalten, sind ein wenig wirksam, wenn man sie sich auf die Arme, Beine und den Hals aufträgt. Man darf sie jedoch nicht großflächig auf dem Körper verteilen, da sie resorbiert werden und toxisch wirken können. Lösungen, die mehr als 50% DEET enthalten, sind nicht empfehlenswert. 25%ige Lösungen sind vorzuziehen. Bei kleinen Kindern sollte man insektenabweisende Mittel mit Vorsicht anwenden, da sie anfäliger auf deren schädigende Wirkungen sind. Denken Sie auch daran, daß solche Mittel sich schnell verflüchtigen und daher immer wieder aufgetragen werden müssen.

Nicht vergessen, sich gründlich nach Zecken abzusuchen, und nicht erst, wenn man nach Hause kommt, sondern immer wieder schon unterwegs!

Zeckenentfernung

Fassen Sie die Zecke mit einer Pinzette (nicht mit den Fingern!) so nahe wie möglich an der Haut und versuchen Sie, die Zecke gerade herauszuziehen. Anschließend wird die Stichstelle desinfiziert. Die Zecke darf nicht mit Hitze oder Chemikalien irritiert oder am Körper gefaßt werden, da dies die Zecken veranlaßt, mehr Krankheitserreger in die Haut abzugeben. Die Zecke klebt man auf eine Karte und versieht sie mit Ort und Datum des Stiches und der Beschreibung der Einstichstelle. Je eher die Zecke entfernt wird, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, sich zu infizieren.
 


ANHANG

Basis für Vorgehen bei Zeckenstichen

Das Medical-Advisory-Committee der Lyme-Disease-Foundation (Adresse) empfiehlt neuerdings die antibiotische Prophylaxe nach Zeckenstich bei
  1. gesundheitlich gefährdeteren Patienten, wenn sie von einer Zecke unbekannter Art oder einer mit Bb infizierten Zecke gestochen wurden, z.B.
  2. Personen, die in einem Borreliose-Endemiegebiet von einer nicht identifizierten Zecke oder einer Zecke gestochen wurden, die Bb enthalten könnte.
  3. Personen, die von einer möglicherweise mit Bb infizierten Zecke gestochen wurden, wenn
  4. einem Patienten, der von einer bekannten Zecke gestochen wurden, wenn er deutlich eine orale Prophylaxe fordert und die daraus entstehenden Risiken versteht. Dies wird für jeden einzelnen Fall entschieden.
Der Arzt kann sich nicht auf einen Labortest oder ein klinisches Anzeichen zum Zeitpunkt des Zeckenstiches verlassen, um eine Borreliose-Infektion zu bestätigen oder auszuschließen. Er muß sich auf seine klinische Einschätzung verlassen, um die Frage einer antibiotischen Prophylaxe zu entscheiden. Eine Untersuchung der Zecke auf das Vorhandensein der Spirochäte, sogar bei Anwendung der PCR-Technik, ist nicht verläßlich genug, um Ihnen den Weg zu zeigen, ob Sie behandeln sollen oder nicht; denn es kommen falsch-positive und falsch-negative Ergebnisse vor.

Eine etablierte Infektion mit Borrelien kann ernste und langdauernde oder sogar permanente schmerzhafte medizinische Folgen haben und teuer zu behandeln sein. Da die Wahrscheinlichkeit gering ist, durch eine antibiotische gegen Spirochäten gerichtete Prophylaxe Schaden anzurichten, und da Behandlung kostengünstig und schmerzlos ist, spricht das Schaden-Nutzen-Risiko für eine Prophylaxe nach einem Zeckenstich.

Nach den Empfehlungen des Medical-Advisory-Committee ist eine antibiotische Prophylaxe nach Zeckenstick in vielen Fällen nicht nur gerechtfertigt, sondern sogar erforderlich. Die letzte Entscheidung darüber sollte von Arzt und Patient gemeinsam getroffen werden.

Basis für die Therapieempfehlungen

(siehe auch J. Burrascano, "Lyme Mangement: Back to Basics")

Als ich Mitte der 80er Jahre begann, Patienten mit Lyme-Borreliose zu behandeln, erkannte ich, daß in den Fällen, in denen sich die Erkrankung bereits im Körper verbreitet hatte, die empfohlene antibiotische Behandlung von 10 bis 14 Tagen entweder nur zu einer Linderung der Beschwerden oder nach anfänglich gutem Erfolg zu einem Rückfall führte. Diese Patienten sprachen dann in aller Regel auf eine erneute Gabe von Antibiotika an.

Steere und Mitarbeiter (1) hatten damals Erfolg definiert als das Verschwinden der "bedeutenderen" Symptome ("major" symptoms) der Borreliose (Arthritis, Karditis und Fazialisparese), obwohl sich diese normalerweise mit der Zeit auch ohne Behandlung zurückbildeten. In denselben Arbeiten berichten sie weiter, daß "geringfügige" Symptome ("minor" symptoms) der Borreliose auch nach antibiotischer Behandlung bestehen bleiben, und sie nennen dieses Beschwerdebild das "Post-Lyme-Syndrom".

1987 nahm ich an einer Studie teil, bei der 26 Patienten, die an einer aktiven, generalisierten kulturpositiven Lyme-Borreliose litten, mit Ceftriaxon 2 oder 4 g/Tag i.v. 14 Tage lang behandelt wurden. Obwohl die Patienten unmittelbar nach Abschluß der Therapie kulturnegativ waren, wurden alle innerhalb einiger Wochen erneut kulturpositiv, welche Spanne dem Zeitraum entsprach, innerhalb dessen ihre Symptome wieder auftraten. Daraus schloß ich, daß ein Fortbestehen der Symptome nach dieser Art der Therapie tatsächlich eine anhaltende Infektion darstellt. Die Ergebnisse dieser Studie wurden  1989 auf der nationalen Tagung der Lyme-Borreliosis-Foundation vorgestellt.

Auf die Empfehlung von Kollegen hin, die mit jahrelangen Forschungsarbeiten zur Borreliose zu tun hatten (2), studierte ich die Wirksamkeit einer ausgedehnteren Behandlungsdauer. Ich fand eine direkte Korrelation zwischen der Behandlungsdauer und den Beschwerden der Patienten nach der Behandlung: Bei einer Therapie mit 3 g pro Tag Amoxicillin und 1,5 g pro Tag Probenecid in mehreren Einzeldosen wurde der prozentuale Erfolg einer Therapiedauer von 1 bis 6 Monaten tabelliert.

" Erfolg" ist hier definiert als

Die Daten zeigten eindeutig eine direkte Korrelation zwischen Dauer und Erfolg, beginnend mit 17% bei einer Therapiedauer von 1 Monat bis zu einem Plateau von 67% bei 5 Monaten (d.h. 17% der einen Monat lang behandelten Patienten zeigt Behandlungserfolg, usw., d. Übers.). Diese Ergebnisse wurden ebenfalls auf dem o.g. Kongreß von 1989 vorgestellt.

Als nächstes wurden die erfolgreichen Fälle einer Therapie mit Ceftriaxon bei unterschiedlicher Dauer tabelliert.

Weitere Studien mit 74 Patienten, von denen Kulturen angelegt wurden, bestätigten, daß die Patienten frei von Anzeichen und Symptomen einer aktiven Borreliose sein mußten, damit sie Es wächst die Zahl der veröffentlichten Berichte, in denen das Fortbestehen der Infektion bei antibiotisch behandelten Patienten mittels verschiedener Nachweismethoden für Borrelien-Antigene belegt wird (3, 4, 5, 6, 7, 8, 19), was meine frühere Arbeit bestätigt. Sogar Steere hat dies (d.h. eine Erregerpersistenz, d. Übers.) als einen möglichen Mechanismus bei chronischer Lyme-Arthritis vorgeschlagen (9).

Obwohl die Syphilis wahrscheinlich keine der Borreliose vergleichbare Spirochätose ist, wurde eine ähnliche Erregerpersistenz trotz einer angenommenen adäquaten (Kurz-)Therapie bei Patienten beschrieben, die später immundefizient wurden (10). Tatsächlich empfahl Wassermann 1936 eine mindestens 26-wöchige Behandlung bei einer nachgewiesenen Infektion, wobei er sich auf Studien der Generationsdauer stützte.

Kürzlich nahm ich an einer Studie des Staatlichen Gesundheitsamtes (National Institutes of Health) teil, bei der die Methode zum Antigennachweis nach Dorward et al. (11) angewandt wurde. Über 130 Patienten mit Chronisch Persistierenden Borreliose wurden getestet. Bei diesen bestanden die Symptome einer aktiven Erkrankung weiter, trotz einer verlängerten Therapie (einige würden die Behandlung sogar als übermäßig beschreiben), und es konnten Borrelien aus Blut, Liquor, Urin und Tränen gefunden werden. Tatsächlich hatten einige der Patienten über Monate und Jahre hinweg eine aggressive, oft parenterale Therapie erhalten. Beispielsweise hatte ein Patient eine kontinuierliche Therapie über 3 Jahre erhalten, ein anderer war 18 Monate mehrmals parenteral behandelt worden. Keiner von ihnen war ein Patient von mir.

Diese Beispiele zeigen deutlich, was Wissenschaftler als die Fähigkeit von Borrelien erkannt haben, den Verteidigungsstrategien des Wirtes zu entkommen (1, 12, 13, 14, 15, 20), sogar in der Gegenwart von Antibiotika (5, 6, 7, 8, 19).

Ich empfehle keinesweg eine Behandlung für alle Zeiten. Dennoch möchte ich aufzeigen, daß die oben dargestellten Ergebnisse auf folgende Punkte aufmerksam machen:

  1. In der Geschichte dieser Krankheit hat es nie eine Studie gegeben, die wenigstens in der einfachsten, vorläufigsten Weise (in the simplest way) nachweist, daß gegenwärtig anerkannte Kurz-Therapien (zwei bis vier Wochen) zu einer bakteriologischen Heilung führen.
  2. Es gab nie eine Übereinstimmung unter Patienten mit Restsymptomen nach Kurz-Therapien darüber,
  3. Patienten müssen so lange in Therapie bleiben, bis sie frei sind von aktiven Symptomen. Andernfalls werden sie nicht vollständig gesund oder erleiden einen Rückfall.
  4. Eine ausgedehnte antibiotische Therapie hat buchstäblich Tausenden von Patienten geholfen, bei denen eine vorangegangene kurzzeitige Therapie nicht geholfen hatte.
  5. Schließlich: Wir müssen erkennen, daß bei manchen Patienten eine Borreliose im strikten bakteriologischen Sinne nicht heilbar ist.
Bis spezifische und sensitive Methoden eines Antigen-Nachweises weithin verfügbar sind, wird die Therapie der Borreliose schwierig, kontrovers und Gegenstand vieler D
urrascano, Jr., M.D.

LITERATUR-EMPFEHLUNG

1. Steere, A.C. Lyme Disease. N Engl J Med 1989; 321:586-96

2. MacDonald, A.B., Berger, B.W., Schwann, T.G. Clinical implications of delayed growth of the Lyme Borreliosis spirochete, Borrelia burgdorferi. Acta Tropica 1991; 48:89-94

3. Cimmino, M.A., Azzolini, A., Tobia, F., Pesce, C.M. Spirochetes in the spleen of a patient with chronic Lyme Disease. Am J Clin Pathol 1989; 91:95-97

4. Berger, B.W., Johnson, R.C., Schwann, T.G. Clinical and microbiologic findings in six patients with erythema migrans of Lyme Disease. Am J Acad Dermatol 1989; 21:1188-91

5. Kirsch, M. etal. Fatal adult respiratory distress syndrome in a patient with Lyme Disease. JAMA 1989; 259:2737-39

6. Pfister, H.W., Preac-Mursic, V., Wilske, B. Latent Lyme neuroborreliosis: Presence of Borrelia burgdorferi in the CSF without concurrent inflammatory signs. Neurology 1989; 39:1118-20

7. Preac-Mursic, V., Weber, K., Pfister, H.W., Wilske, B. Survival of Borrelia burgdorferi in antibiotically treated patients with Lyme Borreliosis. Infection 1989; 17(6):355-359

8. Hassler, D., Riedel, K., Zorn, J., Preac-Mursic, V. Pulsed high dose cefotaximee therapy in refractory Lyme Borreliosis. Lancet 1991; 338:13

9. Steere, A.C., Dwyer, E., Winchester, R. Association of chronic Lyme arthritis with HLA-DR4 and HLA-DR2 alleles. NEJM 1990; 323:219-23

10. Musher, D.M. Syphilis, Neurosyphilis, Penicillin, and AIDS. J Infect Dis 1991; 163:1201-1206

11. Dorward, D.W., Schwan, T.G., Garon, C.F. Immune capture and detection of Borrelia burgdorferi antigens in urine, blood, or tissues from infected ticks, mice, dogs, and humans. J Clin Microbiol 1991; 29(6):1162-70

12. Asbrink, E., Hovmark, A. Successful cultivation of spirochetes from skin lesions of patients with erythema chronicum migrans Afzelius and acrodermatitis Chronica atrophicans. Acta Pathol Microb Immunol Scand 1985; Sect B, 93:161-163

13. Pachner, A.R., Itano, A. Borrelia burgdorferi infection of the brain: Characterization of the organism and response to antibiotics and immune sera in the mouse model. Neurology 1990; 40:1535-40

14. MacDonald, A.B. Gestational Lyme Borreliosis. Implications for the fetus. IN Rheumatic Disease Clinics of North America 1989; 15(4):657-677

15. Logigian, E.L., Kapan, R.F., Steere, A.C. Chronic neurologic manifestations of Lyme Disease. N Engl J Med 1990; 323:1438-44

16. LaVoie, P.E. Lyme Disease. IN Conn's Current Therapy 1991 pp 101-105

17. Liegner, K.B. Lyme Disease: the Sensible Pursuit of Answers. J Clin Microbiol 1993; 31(8): 1961-63


Weitere Literatur, empfohlen von den Übersetzern

18. Harris, N.S., Stephens, B. Detection of Borrelia burgdorferi antigen in urine from patients woth Lyme borreliosis. 1995; 2(2):37-41

19. Lawrence, C., Lipton, R.B., Lowy, F.D., Coyle, P.K. Seronegative chronic relapsing neuroborreliosis. Eur Neurol 1995; 35(2):113-117

20. Preac-Mursic, V., Marget, W., Busch, U., Pleterski-Rigler, D., Hagl, S. Kill kinetics of Borrelia burgdorferi and bacterial findings in the relation to the treatment of Lyme borreliosis. Infection 1996; 24(1):11-18

21. Preac-Mursic, V., Wanner, G., Reinhardt, S., Wilske, B., Marget, W. Formation and cultivation of Borrelia burgdorferi spheroplast L-form variants. Infection 1996; 24(3):218-225

22. Wahlberg, P., Granlund, H., Nyman, D., Panelius, J., Sppala, I. Treatment of late Lyme borreliosis. Journal of Infection 1994; 29:255-261

23. Fallon BA, Nields JA, Burrascano JJ, Liegner K, DelBene D, Liebowitz MR, The neuropsychiatric manifestations of Lyme borreliosis., Psychiatr Q 1992;63(1):95-117.

24. Zhang J-R, Hardham JM, Barbour AG and Norris SJ, Antigenic variation in Lyme disease borreliae by promiscuous recombination of VMP-like sequence cassettes. Cell 1997; 89:275-285 (weitere Publikationen zu diesem Thema, bei denen AG Barbour einer der Autoren ist).

25. Fallon, BA., Nields, JA, Lyme Disease: A Neuropsychiatric Illness, Special Article, The American Journal of Psychiatry 1994, 151:11, 1571-1583.


Zusatz von J. Gruber:
Weitere Literatur: The International Lyme and Associated Diseases Societies Papier zur Darlegung ihrer Axiome

Version: 29. Juli 2014

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Die home page dieser website ist http://www.lymenet.de
Joachim Gruber